Telefonanlage für 2 Teilnehmer
 

Unten Stromlaufplan besser leserlich und in schwarz/weiß!
 

Patentansprüche:
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1.
Die Telefonanlage ist dadurch gekennzeichnet, daß das Telefon A mit dem Telefon B, dem Widerstand R3 und einer Spannungsquelle in Reihe geschaltet und jedes Telefon mit jeweils einem Widerstand (R1 bzw. R2) überbrückt ist  und die Spannungspegel am Punkt P1 (Schnittpunkt Widerstand R3, Telefon B) oder die Betriebsströme im Telefonstromkreis ausgewertet werden, um die drei Betriebszustände (Ruhend, Rufend, Gespräch) zu erkennen.

2.
Telefonanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die verschiedenen Betriebszustände durch zwei antiparallel  in Reihe mit den Telefonen geschaltete  Leuchtdioden, optisch anzeigt werden.

3.
Telefonanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein 1-Bit-Speicher vorhanden ist, der ein unerwünschtes Rufen unterdrückt.

4.
Telefonanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rufstromgenerator-Betriebsspannung durch eine Kaskadenschaltung erzeugt wird.

5.
Telefonanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Logik-Gatter aus CMOS-ICs oder Komponenten mit geringer Leistungsaufnahme aufgebaut sind.

6.
Telefonanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Betriebsspannung für die Telefone durch ein Spannungsregler-IC erzeugt wird, bei dem durch den Adj.-Anschluß oder einen anderen Anschluß die Ausgangsspannung auf nahezu 0V geregelt werden kann.

7.
Telefonanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rufstrom erzeugt wird indem über einen schaltenden Halbleiter für einen sehr kurzen Moment (z.B. 20ms) eine hohe Spannung auf die in Reihe geschalteten Telefone gegeben wird und gleich darauf über einen weiteren schaltenden Halbleiter der Kondensator im Telefon entladen wird und dies alternierend geschieht bis die Rufpause eintritt.

8.
Telefonanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Widerstände die elektrisch parallel zu den Telefonen geschaltet sind räumlich an verschiedenen Orten positioniert sein können, z.B. in der Telefonanlage, im Stecker, in der Buchse oder im Telefon.

9.
Telefonanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Ansteuerung des Rufstromgenerators die Netzfrequenz benutzt wird.

Telefonanlage
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Der im Schutzanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Telefonanlage zu schaffen, die, als Haustelefonanlage für 2 Teilnehmer genutzt, folgende Kriterien erfüllt:
- Anschluß aller gebräuchlichen Telefonapparate
- Einfache 2-Draht-Verbindung
- Automatischer Aufbau der Gesprächsverbindung
- Automatische Ruftonerzeugung
- 50 Hz Rufkontrollton
- Geringer Stromverbrauch, Bereitschaft: 1,9 W, Betrieb: 2,1 W
- vollelektronischer Aufbau (kein Relais)
- optische Anzeige der Betriebszustände
- Gerät komplett in einem kleinen Steckernetzteilgehäuse integriert
- preiswerte, gängige Bauteile

Diese Probleme werden mit den in den Schutzansprüchen aufgeführten Merkmalen gelöst.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Figuren 1 bis 3 erläutert:

Fig. 1 zeigt die Telefonanlage vereinfacht, z.T. als Blockdiagramm, wobei Erdreich, Schutzleiter oder ähnliches als Telefonleitung benutzt wird
Fig. 2 zeigt die Telefonanlage vereinfacht, z.T. als Blockdiagramm, jedoch mit üblicher Telefonleitung
Fig. 3  zeigt die Telefonanlage im Detail (Stromlaufplan)
 

Bedienung:
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1. Der Teilnehmer A hebt den Telefonhörer ab.
2. Automatisch klingelt das Telefon B des Teilnehmers B, während im Telefon A des Teilnehmers A der Rufkontrollton ertönt.
3. Nach einer Sekunde wird das Klingeln von einer 8 Sekunden langen Pause        unterbrochen, um dann erneut für 1 Sekunde zu ertönen. Klingeln und Pause  wechseln kontinuierlich.
4. Der Teilnehmer B hebt den Telefonhörer ab.
5. Beide Teilnehmer werden verbunden.
6. Nach Beendigung des Gesprächs legen die Teilnehmer die Telefonhörer auf.

1. bis 6. gilt entsprechend, wenn zuerst Teilnehmer B den Telefonhörer abhebt.

Die Schaltung besteht aus folgenden Funktionsblöcken (Fig. 1 bzw. 2):

Netzgerät
Rufstromgenerator
Taktgenerator
Steuerung (inkl. Pegelauswertung, 1-Bit-Speicher)

Funktionsbeschreibung anhand des Stromlaufplans Fig. 3
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(Beschreibung angelehnt an die Funktionsblöcke Fig. 1 bzw. 2):

Die Spannungwerte sind Näherungs-Werte und gelten nur beispielhaft!

Netzgerät:
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Das Netzgerät ist für eine Eingangsspannung von 230V~ ausgelegt und liefert folgende Ausgangsspannungen: 98V, 56V, 18,6V und 4,2V.
Der dauerkurzschlußfeste Netztrafo Tr1 transformiert die Netzspannung von 230V~ auf 18V~ herunter.
Die Kaskadenschaltung (C7, C8, C9, D14, D15, D16) erzeugt die Spannung für den Rufstromgenerator (98V). In Verbindung mit dem Widerstand R5, der Z-Diode ZD3, dem Widerstand R4 und dem Kondensator C2 eine gesiebte Gleichspannung von 55V erzeugt, die über den Widerstand R3 auf den Punkt P1 gelangt. Der Brückengleichrichter (bestehend aus den Dioden D17 ... D20) und der Elektrolytkondensator C6 erzeugen aus der Wechselspannung von 18V~ eine Gleichspannung von 21,4V unter Last (Gesprächszustand).
Die Z-Diode ZD4, der Widerstand R23 und das Spannungsstabilisierungs-IC IC1 stabilisieren diese Spannung auf 4,2V bzw. 18,6V. Der Kondensator C5 verhindert, daß HF-Schwingungen am Spannungsstabilisator-IC IC1 entstehen.
Die Z-Diode ZD4 in Verbindung mit Widerstand R23 versorgt das Schmitt-Trigger-CMOS-IC IC2. Das dauerkurzschlußfeste IC1 versorgt die Telefone.

Rufstromgenerator:
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Der Rufstromgenerator (T3, T4, D8 ... D12, R6, R12) erzeugt ein Rechtecksignal auf der Telefonleitung (Punkt P1), damit das jeweils aufgelegte Telefon klingelt. Im anderen Telefon hört der rufende Teilnehmer den Rufkontrollton.
Jedes Telefon enthält im Rufstromkreis einen Kondensator (ca. 470n - 1µF), der den Rufstromkreis von dem Sprechstromkreis trennt. Damit kann die Klingel auch durch ein Rechtecksignal zum Ertönen gebracht werden.
Der Funktionsablauf zur Erzeugung des Rufstroms ist folgender: Transistor T2 sperrt.  Transistor T4 leitet und Transistor T3 sperrt. Damit liegt die volle Spannung am Kondensator des aufgelegten Telefons. Sein Ladestrom durchfließt die Klingel und bringt sie zum Ansprechen. Nun wird, durch eine später noch näher zu erläuternde Steuerspannung, Transistor T4 gesperrt und Transistor T3 leitend, so daß sich der Kondensator wiederum über die Klingel entlädt und sie erneut ertönt. Der ganze Vorgang wiederholt sich im Rhythmus der Netzfrequenz.

Taktgenerator:
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Der Taktgenerator (G3, T1, C3, D4, R17, R18, R21, R22) erzeugt den bereits erwähnten asymmetrischen Takt (1 Sekunde Klingeln, 8 Sekunden Pause) zur Steuerung des Rufstromgenerators.
Dabei wird die Rufzeit im wesentlichen durch den Widerstand R18, die Pausenzeit dagegen durch den Widerstand R17, jeweils im Zusammenwirken mit dem Kondensator C3 bestimmt.
Die Schaltpegel des Schmitt-Triggers liegen bei ca. 1/3 (1,66V) bzw. 2/3 (3,33V) der Betriebsspannung. Wenn der Kondensator C3, der über den Widerstand R18 und R17 geladen wird, 2/3 der Betriebsspannung erreicht, schaltet der Ausgang des Gatters G3 von High auf Low. Der Widerstand R17 entlädt den Kondensator C3 bis auf 1/3 der Betriebsspannung. Das Gatter G3 schaltet von Low auf High zurück und der Prozeß beginnt von vorne.
Der Taktgenerator könnte auch mit digitalen Frequenzteilern aufgebaut werden. Als Referenzfrequenz würde die Netzfrequenz herangezogen werden. Dies hätte den Vorteil, daß die Pausen- und Rufzeiten konstant wären.
Eine andere Möglichkeit bestände darin, den Taktgenerator mit einem Operationsverstärker aufzubauen. Hier wäre auch die Frequenz konstanter als mit dem Schmitt-Trigger-Gatter, da beim OP die Schaltpunkte konstant sind und nicht von den Fertigungstoleranzen abhängen.

Steuerung:
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Die Steuerung (inkl. Taktgenerator) hat einen Eingang (P1) und einen Ausgang (P2).
Am Punkt P1 gibt es 3 Betriebszustände:
1. Betriebszustand = 40V:
 Beide Teilnehmer, A und B, haben ihre Hörer aufgelegt.
 Dies ist der Ruhezustand.
2. Betriebszustand = 33V:
 Ein Teilnehmer hat den Hörer abgehoben um den anderen Teilnehmer anzurufen.
3. Betriebszustand = 18V:
 Beide Teilnehmer, A und B, haben ihre Hörer abgehoben und können miteinander sprechen.
Durch die Z-Dioden ZD1 (in Verbindung mit R7, D1 und R8) und ZD2 (in Verbindung mit R10 und R11) werden die Betriebszustände in logische Pegel umgewandelt und von den Gattern G2 bzw. G5 ausgewertet.
Der Widerstand R7 bestimmt den Strom (max. 33,9µA), der durch die Z-Diode ZD1 fließt. Dieser extrem geringe Strom ist als Betriebsstrom für Z-Dioden unüblich. Die Nennsperrspannung gilt bei 5mA. Durch den Betriebsstrom von ca. 34µA ist die reale Sperrspannung höher als die Nennnsperrspannung. Je geringer der Strom ist umso mehr toleriert die Sperrspannnung und umso temperaturempfindlicher ist sie. Der Sperrstrom darf deshalb nicht zu klein gewählt werden. Für den Widerstand R10 und die Z-Diode ZD2 gilt entsprechendes.
Intern  sind die Gattereingänge im IC IC2 jeweils mit 2 Schutzdioden (eine Diode ist mit der Anode gegen Masse geschaltet, die andere ist mit der Kathode gegen die Versorgungsspannung des ICs geschaltet) und einen Schutzwiderstand (ca. 100 Ohm, zur Strombegrenzung)  versehen, die den Eingang vor Überspannungen schützen.
Beim 1. Betriebszustand liegen an der Anode der Z-Diode ZD2 7,6V an. Da diese Spannung über der Betriebsspannung des ICs IC1 liegt leitet die interne Schutzdiode. Durch den Widerstand R11 wird der Strom auf 2,7µA begrenzt. Dies schützt das IC vor Zerstörung und der Punkt P1 wird durch den hochohmigen Widerstand R10 nicht zu stark belastet.
Nach einer Netzspannungsunterbrechung ist der Kondensator C3 entladen. Am Gatter G3 liegt Low-Pegel an. Der Ausgang liegt auf High-Pegel. Es würde ein Rufstrom ertönen. Da dies unerwünscht ist wird er durch Gatter G6, Kondensator C4, Diode D21 und Widerstand R24 unterdrückt. Nach ca. 7 Sekunden geht der Ausgang des Gatters G6 von High auf Low. Eine andere Möglichkeit besteht darin, den Kondensator C3 nicht gegen Masse sondern gegen die Versorgungsspannung (+) des ICs IC2 zu schalten um sofortige Betriebsbereitschaft zu erreichen.
Die Telefonanlage ist jetzt betriebsbereit.

1. Betriebszustand = Ruhezustand:
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Die Leuchtdiode LD1 leuchtet sehr schwach (0,7 mA). Die Z-Diode ZD2 reduziert die Spannung am Punkt P1 von 40,1 V um 32,5V auf  7,6V. Über den Widerstand R11 gelangt der logische Pegel auf den Eingang  des Gatters G5. Die interne Diode am Eingang des Gatter begrenzt die Eingangsspannung auf 4,9V (Betriebsspannung des ICs (4,2V) + Diodendurchlaßspannung (0,7V)). Am Ausgang des Gatters G5 liegt der logische Low-Pegel, der über den Widerstand R13 auf den Eingang des Gatters G4 gelangt. Durch die Invertierung des Gatters G4 liegt am Ausgang High-Pegel an. Dieser High-Pegel wird über Diode D2 auf den Eingang des Gatters G2 geleitet. Am Ausgang des Gatters G2 liegt der logische Low-Pegel. Die Gatter-Kombination G1 und G2 dient als 1-Bit-Speicher.
Die Anode der Diode D3 liegt über den Widerstand R19, Gatter G2 (Low-Pegel) und R20 auf Masse. Die Diode D3 ist im Sperrzustand.  Der High-Pegel des Gatters G4 wird über die Diode D6 auf den Eingang des Gatters G3 geleitet. Am Ausgang des Gatters G3 liegt der logische Low-Pegel. Über den Spannungsteiler R17 und R21 erhält der Kondensator C3 eine Spannung von ca. 1,0V. Über den Widerstand R22 liegt die Basis des Transistors T1 auf Masse. Transistor T1 sperrt.
Die Ausgangsspannung (18,6V) des Spannungs-Regler-ICs IC1 wird über die Widerstände R15 und R16 eingestellt. Die Diode D13 bewirkt, daß die Ausgangsspannung des ICs die Spannung von 40,1V am Punkt P1 nicht herunterzieht.
Transistor T2 ist leitend. Transistor T4 ist sperrt. Da die Sperrspannung der Basis-Emitterstrecke des Transistors T4 zu niedrig ist, wird die Diode D12 benötigt, die eine ausreichende Sperrspannung besitzt.
Über die Diode D9 liegt die Basis des Transistors T3 auf Masse. Transistor T3 sperrt. Die Diode D8 bewirkt durch ihre Durchlaßspannung, daß der Transistor T3 sicher sperrt.

2. Betriebszustand = Rufend
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Teilnehmer A des Telefons A hat den Telefonhörer abgehoben.

a) Rufstromgenerator noch nicht aktiviert => Taktgenerator Ausgangspegel = Low
Die Leuchtdiode LD1 leuchtet schwach (1 mA). Die Z-Diode ZD2 reduziert die Spannung am Punkt P1 von 33,2 V um 33,2V auf  0V. Der Widerstand R10 bewirkt ein eindeutiges Potential. Über den Widerstand R11 gelangt der logische Low-Pegel auf den Eingang des Gatters G5. Am Ausgang des Gatters G5 liegt der logische High-Pegel. Über den Widerstand R13 gelangt der logische High-Pegel auf den Eingang des Gatters G4. Durch die Invertierung des Gatters liegt am Ausgang Low-Pegel an. Die Dioden D2 und D6 sperren. Der Taktgenerator kann jetzt frei schwingen, da er nicht mehr über die Diode D6 blockiert wird.

b) Rufstromgenerator aktiviert => Taktgenerator Ausgangspegel = High =>  Telefon klingelt
Am Ausgang des Gatters G3 liegt der logische High-Pegel. Über den Widerstand R22 wird die Basis des Transistors T1 angesteuert. Transistor T1 ist leitend.
Die Ausgangsspannung des Spannungs-Regler-ICs IC1 wird durch den leitenden Transistor T1 auf ca. 1,5V eingestellt. Transistor T2 sperrt. Die Diode D13 verhindert, daß die Ausgangsspannung des ICs die Spannung von 33,2V am Punkt P1 hinuntergezogen wird.
Über den Widerstand R12 wird der Transistor T3 im Rhythmus der Netzfrequenz (50Hz) leitend und sperrt. Wenn Transistor T3 leitend ist, ist der Transistor T4 gesperrt und umgekehrt.
Beim klassischen Telefon besteht der Rufstromkreis  aus einer Wechselstromklingel und einem in Reihe geschalteten Kondensator (470nF - 1µF). Bei modernen Telefonen wurde die Wechselstromklingel durch elektronische/mechanische Komponenten ersetzt; der Kondensator ist geblieben.

Zustände während der Rufphase:

Transistor T4 leitend:
Es fließt ein Strom über Masse, Telefon A (Sprechstromkreis = Mikrofon, Lautsprecher indirekt), Telefon B (Rufstromkreis = Kondensator, Klingel), Leuchtdiode LD1, Diode D12, Transistor T4 und Kaskadenschaltung (Spannungsquelle). Der Kondensator im Telefon B wird geladen.
Die Diode D9 verhindert, daß der Transistor T3 auch durch den Widerstand R6 einen Basisstrom erhält. Die Diode D10 ist leitend. Damit das Potential an ihrer Kathode nicht auf den Punkt P1 gelangt ist die Diode D11 vorhanden. Sie sperrt und verhindert so ein von der nicht gesiebten Kaskadenspannung herrührendes Brummen während des Gesprächszustandes.

Transistor T4 sperrend:
Es fließt ein Strom über Telefon B (Rufstromkreis = Kondensator, Klingel), Masse, Diode D8, Transistor T3, Diode D11, Leuchtdiode LD1 und Telefon A (Sprechstromkreis = Mikrofon, Lautsprecher indirekt). Der Kondensator im Telefon B wird entladen.
Die Diode D10 bewirkt, daß der Transistor T4 durch den Widerstand R6 keinen Basisstrom erhält.

Das Laden und Entladen führt dazu, daß durch die Klingel ein Wechselstrom fließt. Sie ertönt.
Da dieser Wechselstrom auch durch das Telefon A und dort indirekt (Übertrager) durch den Lautsprecher fließt, kann der Teilnehmer am Telefon A den 50Hz Rufton hören. Er dient zur akustischen Kontrolle des hinausgehenden Rufs.

Während der Rufphase von 1 Sekunde kann der Betriebszustand nicht ausgewertet werden, da er 50 mal pro Sekunde wechselt.
Er würde auch das Gatter G3 in seinen momentanen Schwingungszustand (Ausgang High-Pegel) über das Gatter G5 und G4 gestört werden. Damit dies nicht geschieht, wird über die Diode D7 ein High-Pegel auf den Eingang des Gatters G4 gegeben. Dieser High-Pegel ist dominant, denn der mit 50Hz wechselnde Ausgangspegel des Gatters G5 wird über den hochohmigen Widerstand R13 an den Eingang des Gatters G4 geleitet.
Der 1-Bit-Speicher (Gatter G1, G2) wird durch die Diode D5 auf High-Pegel gehalten. Dieser High-Pegel ist auch dominant, so daß sich Veränderungen des Pegels auf der anderen Seite des Widerstands R8 nicht auf den 1-Bit-Speicher auswirken können (R8 ist ein hochohmiger Widerstand).
Die Leuchtdioden LD1 und LD2 leuchten abwechselnd im 50Hz-Rufstromrhythmus (ca. 2 mA, je nach Telefon).

c) Taktgenerator Ausgangspegel = Low => Rufstrom-Pause

entspricht dem Zustand a) Rufstromgenerator noch nicht aktiviert => Taktgenerator Ausgangspegel = Low

3. Betriebszustand = Gespräch
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Der Teilnehmer A hebt den Telefonhörer des Telefons A ab. Hierdurch sind die Telefone A und B in Reihe geschaltet. Telefonieren ist jetzt möglich.
Die Leuchtdiode LD1 leuchtet hell (ca. 20 mA, je nach Telefon). Die Spannung am Punkt P1 sinkt auf 17,85V. Die Stromversorgung (Sprechstrom) der Telefone übernimmt das Spannungs-Regler-IC IC1. Der Kondensator C2 bildet mit dem Widerstand R4 ein Siebglied um die an der Z-Diode ZD3 anliegende Brummspannung herauszufiltern. Telefonbetriebsspannungen müssen zur Vermeidung störenden Brummens sehr gut gesiebt sein.

Die Spannung  von 17,85V am Punkt P1 wird durch die Z-Diode ZD1 auf 0V an der Kathode der Diode D1 reduziert.
Dieser Low-Pegel wird über die Diode D1 und den Widerstand R8 auf den Eingang des Gatters G2 geleitet. Er ist dominanter als der noch vom Gatter G1 über Widerstand R9 vorhandene High-Pegel. Der Widerstandwert von R9 ist wesentlich höher als der von R8. Der (Entstör-) Kondensator C1 speichert logische Pegel für kurze Zeiten (im ms-Bereich). Die Ausgangsspannung des Gatters G2 von 4,2V wird durch einen Spannungsteiler, bestehend aus den Widerständen R19 und R20, auf 3,0V reduziert. Über die Diode D3 wird der Kondensator C3 auf eine Mindestspannung von 2,6V geladen oder auf dieser Spannung gehalten. Durch den Spannungsteiler wird erreicht, daß nach Beendigung des Gesprächs und nachdem beide Teilnehmer aufgelegt haben ein rascher Ruf nach erneutem Abheben eines Telefonhörers durch einen Teilnehmers möglich ist (Wechsel von Betriebszustand 1 zu 2).
Hierdurch bleibt auch der Ausgang des Gatter G3 auf Low-Pegel. Der Taktgenerator steht.

4. Betriebszustand = warten, daß der 2. Teilnehmer auflegt
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Der Teilnehmer A legt den Telefonhörer des Telefons A auf. Würde jetzt nur der Betriebszustand am Punkt P1 ausgewertet werden entspräche dies dem 2. Betriebszustand = Rufend.
Die Diode D1 sperrt, so daß der logische 1-Bit-Speicher-Zustand (Gatter G2 Ausgang = High-Pegel) erhalten bleibt. Dadurch ist der Ausgang des Gatters G3 auf Low-Pegel.

5. Betriebszustand = 2. Teilnehmer hat auch aufgelegt
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Über die Gatter G5 und G4 wird der logische 1-Bit-Speicher in den Ausgangszustand gesetzt. Der Ausgangspegel des Gatters G2 ist Low.

6. Betriebszustand = 1. Betriebszustand
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Da die Widerstände, die elektrisch parallel zu den Telefonen geschaltet sind, räumlich an verschiedenen Orten positioniert sein können, z.B. in der Telefonanlage, im Stecker, in der Buchse oder im Telefon und die Telefone elektrisch mit einer Ader direkt miteinander verbunden sind, ist es möglich das Erdreich, Schutzleiter o.ä. als Verbindung zu benutzen und damit Leitungen einzusparen.
Fig. 1 zeigt dies beispielhaft.

Zusammenfassung:

Telefonanlage
Die Erfindung ist eine vollelektronische kompakte Haustelefonanlage für 2 Teilnehmer. Übliche Haustelefonanlagen haben oft folgende Nachteile:
- hoher Energieverbrauch
- verschleißbehaftete Relais
- keine optische Anzeige der Betriebszustände
Die Erfindung beseitigt diese Mängel und weißt folgende Kriterien auf:
- Anschluß aller gebräuchlichen Telefonapparate
- Einfache 2-Draht-Verbindung
- Geringer Stromverbrauch, Bereitschaft: 1,9 W, Betrieb: 2,1 W
- vollelektronischer Aufbau (kein Relais)
- optische Anzeige der Betriebszustände
- preiswerte, gängige Bauteile

Die Vorteile wurden unter anderem durch folgende Maßnamen erreicht:
1.
Die Telefonanlage ist dadurch gekennzeichnet, daß das Telefon A mit dem Telefon B, einem Widerstand R3 und einer Spannungsquelle in Reihe geschaltet und jedes Telefon mit jeweils einem Widerstand überbrückt ist  und die Spannungspegel am Punkt P1 (Schnittpunkt Widerstand R3, Telefon B) oder die Betriebsströme im Telefonstromkreis ausgewertet werden, um die drei Betriebszustände (Ruhend, Rufend, Gespräch) zu erkennen.

2.
Die Telefonanlage ist dadurch gekennzeichnet, daß die verschiedenen Betriebszustände durch zwei antiparallel  in Reihe mit den Telefonen geschaltete  Leuchtdioden, optisch anzeigt werden.



 

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